BANGES BEOBACHTEN DES IMMOBILIENBOOMS
Conrad Meissler in der "Welt / Welt am Sonntag"
Die meisten Sorgen am Wohnimmobilienmarkt bereitet uns die Zukunft. Denn nach all unserer bisherigen Lebenserwartung wissen wir, dass eine Boom Phase, ganz gleich in welchem Markt, nicht ewig dauert, sondern dass sich Märkte zyklisch entwickeln. So wird fast schon monatlich erwartet, dass der Immobilienboom, der nun schon seit zehn Jahren anhält, in Kürze zu Ende geht. Deshalb wird auch jetzt so intensiv das Geschehen hinterfragt und mit Argusaugen werden Entwicklungen beobachtet, die den Wohnimmobilienmarkt erschüttern können. Aufregend klang so eine Studie der Beratungsgesellschaft PwC und des Urban Land Institute, wonach sich die Immobilieninvestitionen in Hamburg im ersten Halbjahr 2017 um deutliche 34 Prozent ermäßigt hätten. Doch auch diese Entwicklung ließ sich schnell erläutern: es standen einfach weniger Angebote zur Verfügung als im Vorjahr – ein Umstand, den wir am Wohnimmobilienmarkt täglich erleben.
Gleichwohl ist Wachsamkeit angeraten. Diese erleben wir ebenfalls im Markt, wo Wohnimmobilien im oberen Preissegment nicht mehr wie „frische Brötchen“ verkauft werden können, sondern wo die Interessenten sehr stark bewerten und für hohe Preise absolute Bestqualität erwarten. Das gilt für den Zustand, die Ausstattung, die Nachbarschaft, das lokale Umfeld und die Erreichbarkeit. Wie weit dieser Markttrend reicht, das beobachten wir weiter.