VORMERKUNG ERWÜNSCHT
Conrad C. Meissler in der "HafenCity Zeitung"
Sehr oft analysieren wir an dieser Stelle das Geschehen am Immobilienmarkt anhand von konkreten Preisentwicklungen, der Zahl der Baugenehmigungen, der Bautätigkeit, der Vermarktungsgeschwindigkeit oder den Immobilienumsätzen. Seit einiger Zeit beobachten wir jedoch ein Phänomen, das ebenfalls gut geeignet erscheint, um eine Marktsituation zu beschreiben. Wir meinen die diskrete Vermarktung, die sich zunehmend Verkäufer ihrer Wohnimmobilien vor allem in den gesuchten Wohnlagen der Hansestadt wünschen. Gewünscht wird keine aufwendige Werbung, kein Schilderservice und schon gar nicht Darstellungen in Zeitungen oder Zeitschriften. Stattdessen wird die diskrete Ansprache von bereits vorgemerkten Interessenten bevorzugt.
Das Phänomen der diskreten Vermarktung unterstreicht so doppelt die Marktlage bzw. das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Es sorgt zudem für eine geringere Transparenz über die Preisentwicklung und fordert damit die Makler in doppelter Hinsicht, nämlich eine seriöse Bewertung der Immobilien zu erbringen und durch ein noch persönlicheres Herangehen und Vermitteln sich des Vertrauens würdig zu erweisen, das Verkäufer für eine diskrete Vermarktung benötigen. Käufer schließlich sind gefordert, sich konkret und bestimmt vormerken zu lassen, da ihnen sonst die guten Angebote entgehen könnten.