HAMBURG WÄCHST UND WÄCHST
Conrad Meissler in der 'HafenCity Zeitung' und im 'Klönschnack'
Es gibt kaum einen wichtigeren Faktor zur Beurteilung der Preisentwicklung am Wohnimmobilienmarkt als die Entwicklung der Bevölkerung einer Stadt. Wächst eine Stadt, indem mehr Menschen zu- als wegziehen, so werden in der Regel mehr Wohnungen gebraucht. Fehlt ein Angebot, um die steigende Nachfrage zu befriedigen, steigen die Preise und die Wohnungsmieten. Für die Beurteilung einer nachhaltigen Preisentwicklung zählt also die Antwort auf die Frage, wird unsere Freie und Hansestadt in den nächsten Jahren noch mehr Einwohner zählen. Die Antwort liefert nun das Statistische Bundesamt Nord mit einer aktuellen Bevölkerungsprognose, die die Entwicklung der Einwohnerzahl in Hamburg bis zum Jahr 2035 vorhersieht. Danach wird die Einwohnerzahl um etwa 150.000 Menschen auf ca. 2.050.000 Einwohner ansteigen. Hamburg würde damit erstmals eine Zwei-Millionen-Einwohnerstadt.
Ein Blick auf das Immobilienangebot gibt Auskunft. Während die Stadtteile, denen kräftiges Bevölkerungswachstum vorhergesagt wird, deshalb wachsen, weil sie die größten Neubauvorhaben Hamburgs umsetzen, kann in den Elbvororten, Teilen des Alstertals und in Harvestehude keine nennenswerte Zahl an neuen Wohnungen mehr gebaut werden, da schlicht Grundstücke fehlen. Als Konsequenz sehen wir in den genannten Bereichen bereits jetzt schon die mit Abstand höchsten Preise. Doch diese können sich nur wenige leisten, so dass langfristig die Zahl der Einwohner durchaus sinken könnte. Das wiederum wird für die gesuchte großzügige Wohnqualität eher hilfreich sein und die begehrten Lagen eher noch begehrlicher machen.