AUSBLICK 2023

Conrad Meissler für den Hamburger "Klönschnack" und die "HafenCity-Zeitung"
Traditionell wagen wir am Anfang eines Jahres einen Ausblick auf die Marktentwicklung von Immobilien
insbesondere in den gesuchten Lagen Hamburgs, also rund um die Außenalster, in der Hafencity sowie in den Elbvororten. Beim Rückblick auf unsere Prognose von vor einem Jahr müssen wir einräumen, nur halb richtig gelegen zu haben. „Es werden im unverändert starken Umfang wertstabile Immobilien in den natürlich guten Lagen gesucht und zu erneut höheren Preise erworben“, hatten wir geschrieben und dabei nicht geahnt, was sich in 2022 alles ereignen würde. Den Ukraine-Krieg haben wir nicht erwartet, nicht eine derart hohe Inflation, nicht die unfassbaren Lock Downs in China und auch nicht die Energiekrise. Die Notenbanken, allen voran die US-Notenbank, haben drastisch die Leitzinsen erhöht. Bauzinsen mit zehn Jahren Laufzeit verteuerten sich von 1,0 Prozent auf fast 4 Prozent per annum.

Damit haben sich die Marktverhältnisse verändert. Der Markt hat sich normalisiert und ist auf das Niveau des Jahres 2019 zurückgekehrt, das allerdings bereits sehr hoch war. Viele Immobilienbesitzer, die noch während der Pandemie still gehalten hatten, bieten inzwischen ihre Objekte an, in der Hoffnung noch von den Höchstpreisen während der extremen angebotsschwachen Pandemiezeit profitieren zu können. Damit hat sich die Auswahl für die Kaufinteressenten erhöht, deren Zahl sich jedoch verringert hat, da viele angesichts der teureren Zinsen in den Mietwohnungsmarkt ausgewichen sind, um dort die Verknappung sowie den Mietpreisanstieg zu forcieren.
 
Denn unabhängig von allen äußeren Krisen muss weiterhin gewohnt werden, gibt es Ehescheidungen, Todesfälle, Geburten, Veränderungen und berufliche Veränderungen natürlich eine sehr starke Zuwanderung. So oder so wird Wohnraum gebraucht, in allen Lagen und Preisklassen. Im neuen Jahr wird die Nachfrage wieder anziehen. Gesucht sind vorrangig energiesparende Objekte, weshalb Neubauten kaum Preisnachlässe haben und Bestandsbauten Abschläge hinnehmen müssen. Nachgefragt werden möglichst kleinere Wohnungen oder Häuser, wodurch beim Kauf die höheren Zinsen relativiert werden können. Es wird viel verhandelt werden und Transaktionen werden länger dauern, so wie es eigentlich normal ist.