Wohnimmobilienmarkt pendelt sich ein

Conrad Meissler für den Hamburger "Klönschnack" und die "HafenCity-Zeitung"

Es gibt Anzeichen, dass sich der Wohnimmobilienmarkt auf das zwischenzeitlich erreichte Preisniveau einpendelt. Das gilt generell in allen deutschen Großstädten und so auch in Hamburg. Die Indizien, die für eine Pendelbewegung auf dem erreichten Niveau sprechen, häufen sich jedenfalls. Während in den ersten Monaten des Jahres die Vergabe von Baudarlehen eingebrochen war, weil sich viele nach den deutlich erhöhten Zinsen von ihrem Wunsch auf den Erwerb einer Wohnimmobilie verabschiedet hatten, weist bereits der Monat Juni eine tendenzielle Gegenbewegung auf. Denn die Banken ermöglichen zumindest im statistischen Durchschnitt einen höheren Beleihungsauslauf von 84,4 Prozent nach nur 83,47 Prozent im Mai. Die Banken bewilligen zur Finanzierung des Erwerbs einer Wohnimmobilie also wieder eine tendenziell höhere Aufnahme von Fremdkapital bei einem etwas niedrigeren Eigenkapitaleinsatz. Wir verzeichnen in den guten Hamburger Wohnlagen bereits eine zunehmende Nachfrage und eine gestiegene Bereitschaft, sich eine Wohnimmobilie zu den zinssteigerungsbedingt teureren Konditionen zu erwerben.

Die Immobilienplattform Immowelt berichtete darüber, dass nach Preiskorrekturen in vier auf einander folgenden Quartalen in Folge zwischen Anfang April und Ende Juni dieses Jahres die Angebotspreise für Wohnimmobilien erstmals wieder gestiegen sind. Wir registrieren, dass die Nachfrage vor allem im Segment hochpreisiger Immobilien zu Preisen ab 1,8 Mio. Euro anzieht. Laut einer weiteren Umfrage zeigten sich Marktteilnehmer zuversichtlich, dass die größten Anpassungen bei den Wohnimmobilienpreisen abgeschlossen seien. Es zeigt sich auch nun wieder, dass der Wunsch nach Wohneigentum ungebrochen ist. Eine weitere Umfrage ergab, dass sich 80 Prozent der Deutschen und damit mehr als im Vorjahr mit 78 Prozent Wohneigentum wünschen und das trotz der schwierigeren Rahmenbedingungen. Zunehmend kehren Interessenten wieder an den Markt für Wohneigentum zurück, nachdem sie vergeblich nach Mietobjekten gesucht haben und feststellen mussten, dass die Mieten steigen und dies angesichts rückläufiger Angebote aus dem Bestand und deutlich nachlassendem Neubau auch künftig kräftig steigen dürften. Das Preispendel am Wohnimmobilienmarkt wird sich also wieder nach oben bewegen.